Morgen wär sie wieder. Eine dieser magischen Nächte mit internationalem Flair. Der FC Salzburg muss sich gegen Macabi Tel Aviv in der heimischen Red Bull Arena beweisen. Der Schritt in die Champions League Gruppenphase erscheint machbar. Unterstützung von den Rängen gibt’s keine. Die UEFA lässt aktuell keine Zuschauer zu. Zumindest jetzt noch nicht. Den Vereinen entgehen satte Summen, die jeder braucht, um die „Seuche“ wirtschaftlich zu überleben.
Planlos
In den UEFA-Bewerben gibt es aktuell keine Zuschauer. In der Bundesliga wurden die Vereine über den Kamm geschoren. 3.000 heißt die magische Grenze, egal wie groß das Stadion ist. FC Red Bull Salzburg Geschäftsführer Reiter zeigt sich allerdings skeptisch, dass diese 3.000er-Grenze Bestand haben wird.
3.000 Zuschauer in einem 30.000er-Stadion ist lächerlich. Adam Riese lehrte uns, dass dies 10% sind. Beim UEFA Supercup Finalspiel zwischen Bayern und Sevilla ließ die UEFA 20.000 Zuschauer zu, 15.180 waren dann letztendlich vor Ort, in einem Stadion, das über 75.000 Plätze fasst.
Ein Blick ins benachbarte Maxglan, wo ein Unterhaus-Verein seine Spiele absolviert, lässt ob der anhaltenden Willkür der Politik dann nur mehr den Kopf schütteln. Dieses Stadion fasst ein wenig mehr wie 1.500 Besucher, dieser Tage wurden behördlich 850 Zuschauer zugelassen, also nach dem berühmten Herrn Riese einiges mehr wie 50%.
Finanzielles Desaster
Gerade bei UEFA-Bewerben ist dieser Umstand eine Katastrophe. Gegenüber der APA erklärte RBS-Geschäftsführer Stephan Reiter:
Wir müssen durch die Zuschauerbeschränkungen in einer möglichen Champions-League-Gruppenphase und den Einschränkungen in der Liga mit Mindereinnahmen von 8,5 bis 9 Millionen Euro rechnen. Die Spieltage sind mit den weiteren Einnahmen zum Beispiel aus dem Verkauf bei den Kiosken, dem Merchandising oder der Hospitality ein essenzielles Umfeld.
Noch keine Signale
Es gibt zwei Signalgeber. Zum einen natürlich die UEFA, die Zuschauer zulassen muss, zum anderen die lokalen Behörden. Reiter dazu:
Bis jetzt gibt es von der UEFA keine Signale, dass Zuschauer erlaubt sein werden. Wir haben aber mittlerweile so viele Zuschauerkonzepte erarbeitet, dass für die UEFA ein passendes dabei sein wird. Im Endeffekt kommt es aber auf die lokalen Behörden an.
Lokale Behörden. Da haben wir den Salat ja schon wieder. Denn diese Behörden agieren mit wenig Fingerspitzengefühl. Denn anders kann man sich nicht erklären, dass die maximale Zuschauerkapazität nicht von der Größe des Stadions abhängt, sondern von einer willkürlich gewählten Zahl. Die ebenso willkürlich und kurzfristig wieder geändert werden kann. Corona-Ampel hin oder her.
Durch diese Umstände „gelingt“ den Behörden zumindest eines: Der Fußballfan entfernt sich automisch immer weiter von seinem Lieblingssport. Denn die Fernsehübertragung ist keine Alternative und darf auch nie eine werden.